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Distanzritt - was ist das überhaupt?

Hier möchten wir Einsteigern und Besuchern, die vielleicht noch nichts mit Distanzreiten zu tun hatten, Informationen zur Veranstaltung und zum Distanzreiten an sich zur Verfügung stellen.


Was ist ein Distanzritt?

Kurz gesagt, ein Langstreckenrennen zu Pferd. Ziel ist es, die Strecke in bester Zeit mit einem Pferd in bestmöglicher Verfassung zu bewältigen. Damit das auch gelingt, werden die Pferde regelmäßig von Tierärzten kontrolliert und haben Pause, um fressen und trinken zu können. Der Reiz dabei ist, verschiedene Landschaften und Strecken mit dem Partner Pferd zu erleben und sich im Wettkampf mit anderen Reitern messen zu können. Der Wettbewerb steht dabei nicht an erster Stelle; es gilt das Motto "Angekommen ist gewonnen" und "der Weg ist das Ziel".

 

Es gibt verschiedene Streckenlängen. Auf der 2. Thomashofdistanz bieten wir einen Einführungsritt (EFR) von 28 km, einen kurzen Distanzritt (KDR) von 54 km, einen mittleren Distanzritt (MDR) von 66 km sowie einen langen Distanzritt (LDR) von 105 km an - Diese beginnen ab 81 km und die Königsdisziplin ist der Hundertmeiler mit 160 km. Der LDR auf der Thomashofdistanz kann früher in der Wertung beendet werden.


Näheres dazu gibt es über die Website vom VDD.

 

Was braucht man formell für die Teilnahme?

Eine Anmeldung als Turnierpferd ist für nationale Ritte nicht erforderlich. Ab dem MDR bedarf es einer Qualifikation (auf der VDD-Seite beschrieben), für den EFR und den KDR ist keinerlei Vorerfahrung erforderlich. Das bedeutet, EFR und KDR kann jeder starten, der ein Huftier zum Reiten hat. Eine Mitgliedschaft im VDD ist nicht erforderlich, jedoch zahlen Nichtmitglieder einen Aufschlag beim Startgeld. Der Equidenpass muss zur Veranstaltung mitgebracht werden. Bei dem EFR muss das Pferd mindestens 5 Jahre und bei dem KDR 6 Jahre alt und der Zahnwechsel abgeschlossen sein. Die erforderliche Impfpflicht wird bei nationalen Ritten vom Veranstalter individuell festgelegt. Auf der Thomashofdistanz besteht aktuell keine Impfpflicht.

 

Den Link zur Nennung beim VDD findest Du oben im Menü unter Nennung / VDD. Mit der Nennung muss auch mindestens das Nenngeld bezahlt werden.

 

Was müssen ich und mein Pferd können?

Das Pferd muss mindestens im Schritt und Trab sicher im Gelände zu reiten sein. Führen ist auch erlaubt. EFR sind dazu gedacht, Pferd und / oder Reiter an die Gegebenheiten auf einem Ritt zu gewöhnen. Man begegnet vielen anderen Reiter, wird auch mal überholt oder hat Gegenverkehr auf der Strecke und reitet eventuell in einer Gruppe. Als ganz grobe Faustregel kann man sagen, dass jedes Freizeitpferd, das regelmäßig (ca. 4x die Woche) geritten wird und im Gelände problemlos 30 Minuten am Stück traben kann, einen EFR ohne Schwierigkeiten bewältigen kann. Das Pferd ist ein Lauftier und macht das in der Regel gerne. Es kommt natürlich immer auf das Tempo an!


Was muss ich mitbringen?

  • Equidenpass (um die Identität des Pferdes prüfen zu können)
  • Stangen und Litzen plus Stromgerät für den Paddock (die Pferde bleiben nicht im Anhänger, sondern kommen auf einen kleinen Paddock)
  • Eimer/Bütt für Wasser und Kanister etc., um das Wasser zu transportieren
  • Heu und eventuell Kraftfutter (auf der Thomashofdistanz kann Heu gekauft werden)
  • Putzzeug
  • passender Sattel, Trense, Halfter - es ist alles erlaubt außer Hilfszügel (Ausnahme: Martingal) und atembeengende Zäumung (z.B. Sperrriemen, Hannoveranisches Reithalfter)
  • Helm ist Pflicht für den Reiter (Gerte ist erlaubt, Sporen nicht)
  • Dem Wetter angepasst Pferdedecken (Regendecke, Abschwitzdecke, Fliegendecke, Nierendecke...)
     

Es empfiehlt sich außerdem

  • Schwamm und Eimer um das Pferd waschen und kühlen zu können
  • Kartentasche etc. für die Streckenkarte
  • Wechselkleidung
  • Fliegenspray wegen der Bremsen

 

Wie finde ich die Strecke?

Es gibt für jeden Reiter eine Streckenkarte auf Papier. Die Strecke ist außerdem markiert und die Strecken werden bei der Thomashofdistanz auch per GPX Datei für Handy und Navigationsgeräte zur Verfügung gestellt. 


Wie läuft der Ritt ab?

Nach der Ankunft wird zunächst der Paddock aufgebaut und das Pferd ausgeladen. Dann geht es ohne Pferd zur Meldestelle, wo man das Start- und Paddockgeld bezahlt, sofern es noch nicht überwiesen wurde, und die Checkkarte sowie Streckenkarten erhält. Mit der Checkkarte, auf der während der gesamten Veranstaltung die Verfassung des Pferdes und die Zeiten protokolliert werden, kann das ordentlich geputzte Pferd dann zur Voruntersuchung beim Tierarzt vorgestellt werden. Die Checkkarte muss der Reiter die ganze Zeit während des Rittes bei sich haben. 


In der Voruntersuchung (VU) wird die Starttauglichkeit des Pferdes festgestellt. Das Pferd wird nur mit Halfter oder Trense vorgestellt und auch ohne Hufschuhe. Der Tierarzt beurteilt Schleimhäute, Darmgeräusche, Rücken- und Gurtlage sowie den Gang beim Vortraben und misst Puls und Atmung. Nach der VU erhält der Reiter (hoffentlich) die Startfreigabe und die Checkkarte zurück. Hier ist auch die Startzeit vermerkt. Evtl. findet noch eine Vorbesprechung statt, in der es Hinweise zu den Strecken (z.B. wo ist Wasser für die Pferde aufgestellt, wo sind Kontrollpunkte...) und zur Veranstaltung gibt. Für die Thomashofdistanz stellen wir die Vorbesprechung vorab schriftlich auch online.


Vor dem Start reiten die meisten Teilnehmer ihr Pferd noch einige Zeit warm. Der Start wird vom Starthelfer durch Aufrufen der Startnummern freigegeben und dann geht es auf die Strecke, die auf der Thomashofdistanz immer in einer Runde auf den Hof zurück geht für eine Pause. Es gibt verschiedene Arten von Rittunterbrechungen. Auf der Thomashofdistanz gibt es VetGates und eine Radarfalle.

 

Die Radarfalle ist irgendwo auf der Strecke und wird nicht angekündigt. Hier geht es nur um den Puls des Pferdes. Das Pferd muss in der Radarfalle 10 Minuten nach Ankunft mindestens Puls 72 erreicht haben oder aber nach 20 Minuten Puls 64, ansonsten ist der Ritt hier beendet. Wenn das Pferd mit einem Puls unter 72 in die Radarfalle kommt, kann gleich weiter geritten werden. Ansonsten ist die Wartezeit auch Reitzeit. 

 

Das VetGate ist die Pause für Pferd und Reiter. Auf der Thomashofdistanz betragen die Pausenzeiten immer 40 Minuten. Die Pausenzeit beginnt, wenn das Pferd einen Puls 64 oder weniger hat, alles darüber ist noch Reitzeit. Gleich nach der Ankunft in der Pause wird der Puls gemessen. Wenn das Pferd dann nicht in 20 Minuten Puls 64 erreicht, ist es auch hier ausgeschieden. Nachdem der Puls 64 erreicht hat, wird das Pferd wieder dem Tierarzt vorgestellt und untersucht. Hier kann es zu Wartezeiten kommen, daher empfiehlt es sich, für das Pferd etwas Wasser und Heu etc. beim Reitplatz bereit zu haben, damit es im Zweifel in der Wartezeit schon mal fressen und trinken kann. Absatteln ist nicht gefordert, kann aber. Wenn keine Auffälligkeiten sind, geht der Reiter nach der Untersuchung mit seinem Pferd zum Paddock, wo es fressen, trinken und ausruhen kann.

Nach Beendigung der Pause geht es wieder auf die Strecke. Wie viele Pausen jeder Ritt hat, steht in der Ausschreibung.


Im Ziel gilt wieder, dass das Pferd in 20 Minuten Puls 64 erreicht haben muss. Dann wird sich bei den Strecken der Thomashofdistanz 2 Stunden ausgeruht, bevor es noch mal zum Tierarzt geht für die Nachuntersuchung (NU). In der NU wird vom Tierarzt bescheinigt, dass das Pferd noch in der Lage wäre, weitere 20 km zu laufen. Die NU findet frühestens nach 2 Stunden statt (außer bei LDR, dann spätestens nach 30 Minuten), es geht auch später, man kann sich also einen günstigen Zeitpunkt auswählen und muss sich nicht in eine Schlange stellen.


Wenn alle Teilnehmer die NU absolviert haben, findet die Siegerehrung statt. Die Siegerehrung ist Teil der Veranstaltung und darf nur mit vorheriger Erlaubnis geschwänzt werden (es sei denn, der Reiter ist ausgeschieden). Und nachdem alle ihre tollen Preise erhalten haben, geht es nach einem tollen Erlebnis ab nach Hause!


Wir hoffen, das gibt erst mal einen Überblick - wenn Du Fragen hast, melde Dich gerne bei uns.

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